Zentrales Marketing KPI Dashboard für einen Gesundheitskonzern
300+ verschiedene Unternehmens-Websites in einem KPI Dashboard zusammengeführt: So wird Performance vergleichbar.
In internationalen Konzernen mit komplexen Marken-Architekturen, vielfältigen Zielgruppen und regionalen Besonderheiten entstehen schnell zahlreiche verschiedene Websites. Oftmals hat jede einen eigenen Fokus, ein eigenes Content Management System (CMS) und ein eigenes Analytics-Setup. Was in der Theorie als einheitliche digitale Präsenz startet, endet in der Praxis oftmals in einem Flickenteppich aus Tools, Metriken und Datenlücken.
Für CMOs und andere Marketing-Verantwortliche im Gesundheitswesen wird genau das zur Herausforderung: Wenn hunderte von Webseiten weltweit von diversen Teams betrieben werden, aber kein einheitlicher KPI-Rahmen und kein ganzheitliches Measurement Framework existiert, fehlt die Grundlage, um digitalen Erfolg richtig zu messen und Budgets gezielt zu steuern.
Genau hier setzte unser Projekt an. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, wie ein zentrales KPI Dashboard Ordnung in die Daten gebracht und eine firmenweite Erfolgsmessung ermöglicht hat.
01 Das Wichtigste im Überblick
Das Unternehmen betreibt weltweit über 300 verschiedene Webseiten: Corporate-Seiten, Microsites, Lernplattformen, Produktseiten und viele mehr. Jede Seite verfolgt eigene Ziele, spricht andere Zielgruppen an und wird in einem anderen Land betreut. Entsprechend heterogen ist die Datenlage: Im Einsatz sind Google Analytics, Adobe Analytics, Matomo und weitere Tools, teilweise sogar mit fehlender oder unvollständiger Implementierung.
Das globale Team stand vor der Herausforderung, all diese Webpräsenzen sichtbar und vergleichbar zu machen – mit dem Ziel, den tatsächlichen Impact der einzelnen Seiten zu bewerten, redundante Angebote zu identifizieren und Inhalte strategisch zu konsolidieren.
Eingangs wurde eine Dateninfrastruktur geschaffen und die Datenbasis in Databricks aufgesetzt. Anschließend entstand in Power BI eine zentrale Plattform, die für die regionalen und globalen Teams sämtliche relevante Website-Daten in einem zentralen Dashboard darstellt. Gleichzeitig wurde ein konzernweiter Wechsel zu Adobe Analytics angestoßen, um langfristig eine einheitliche Webanalyse-Lösung zu etablieren. Um die tägliche Arbeit aller mit den Digital Analytics Daten zu stärken, waren eine intensive Aufklärungsarbeit zur zentralen Lösung sowie praxisorientierte Adobe Analytics Trainings nötig.
02 Zielsetzung
Das übergeordnete Projektziel war es, konzernweit eine vergleichbare Sicht auf die Performance aller Unternehmenswebsites zu schaffen. In der Ausgangslage fanden wir heterogene Zielsetzungen, uneinheitliche Analytics-Setups und isolierte Datenquellen je Land und Website vor. Um eine datenbasierte Steuerung zu ermöglichen, mussten standardisierte KPIs entwickelt, Datenquellen harmonisiert und einheitliche Tracking-Standards etabliert werden. Dies galt für historische, aktuelle und zukünftige Analysen gleichermaßen.
Um dies zu erreichen, wurden die folgenden Unterziele gemeinsam mit dem Kunden erarbeitet:
Technologische und methodische Grundlage schaffen
Im ersten Schritt sollte eine skalierbare technologische Basis aufgebaut werden, die nicht nur aktuelle Anforderungen erfüllt, sondern langfristig auch für andere Datenquellen und digitale Plattformen nutzbar ist. Dazu musste ein modern Data Stack aufgebaut werden, der grundsätzlich auch für andere Datenquellen zur Verfügung steht. Darüber hinaus stand die Einführung eines einheitlichen, teilweise neuen, Webanalyse-Tools (Adobe Analytics) mitsamt technischer Beratung und Schulungen im Fokus.
Auf methodischer Ebene sollten KPIs aus unterschiedlichen Webanalyse-Systemen wie Google Analytics und Adobe Analytics vereinheitlicht werden, um eine konsistente Datenbasis für das gesamte Unternehmen zu schaffen.
Transparenz und Vergleichbarkeit mithilfe von Dashboards gewinnen
Um datenbasierte Entscheidungen im Marketing zu ermöglichen, war es notwendig, die Kennzahlen der zahlreichen Websites übersichtlich und vergleichbar darzustellen. Ziel war der Aufbau eines zentralen Power BI Dashboards, das alle relevanten KPIs zusammenführt und eine transparente Bewertung der Website-Performance ermöglicht. Die Einführung des Dashboards sollte durch gezielte Trainings begleitet werden, um die Datenkompetenz für die Anwendung der Dashboards sowie für die teamübergreifende Nutzung von Power BI Service zu stärken.
Data Driven Thinking im Marketing verankern
Ein weiteres Unterziel war es, im gesamten internationalen Marketing-Team des Konzerns ein datengetriebenes Mindset zu etablieren. Das Projekt sollte dazu beitragen, den Umgang mit Daten zu professionalisieren und die Relevanz analytischer Auswertungen im Arbeitsalltag zu stärken.
Die Kombination aus neuen Tools, standardisierten Metriken, leistungsstarken Dashboards und passenden Trainings sollte die Grundlage schaffen, datenbasierte Entscheidungen strategisch wie operativ zu fördern.
03 Vorgehen: Drei Teilprojekte für eine erfolgreiche Umsetzung
Da das Projekt eine hohe Komplexität mit sich brachte, wurden in Abstimmung mit dem Kunden drei Teilprojekte definiert, um die Datenbasis zu harmonisieren, eine technische Infrastruktur zu schaffen und ein datengetriebenes Arbeiten im Marketing zu etablieren:
PROJEKT 1
Data Analytics: Einheitliche KPIs für messbare Website-Performance
Harmonisierung von KPIs aus Google Analytics, Matomo und Adobe Analytics, Clustering der Websites nach Typ und Ziel sowie Region, Entwicklung eines Website Scores zur vergleichbaren Bewertung der Performance.
1.
Gemeinsame Festlegung der wichtigsten KPIs für die Webseiten, um die Performance vergleichbar zu gestalten
2.
Vereinheitlichung von Kennzahlen wie Bounce Rate, da sie je nach Tool unterschiedlich definiert sind
3.
Gruppierung der Websites nach Ziel und Inhalt in Typen wie Microsites, Produkt- oder Unternehmensseiten
4.
Clusterung der Websites nach Zielgruppen wie Recruiting, Patient:innen oder Fachpublikum für Benchmarks
5.
Entwicklung eines gewichteten Website Scores, um eine objektive Vergleichbarkeit zu ermöglichen
6.
Zusätzliche Berechnung des Traffics relativ zur Bevölkerungsgröße, um internationale Websites fair vergleichen zu können
PROJEKT 2
Data Stack & Power BI Dashboard: Technische Basis für Transparenz und Skalierung
Aufbau eines skalierbaren Data Stacks und Entwicklung eines Power BI Dashboards zur Analyse von über 300 Websites, inklusive relativer KPIs und Länderanpassungen.
1.
Einrichtung eines skalierbaren Marketing Data Stacks, der konsolidierte Website-Daten zentral verarbeitet und für die weitere Nutzung im Unternehmen verfügbar macht
2.
Integration und Harmonisierung aller relevanten Datenquellen, um eine konsistente und vollständige Datenbasis über alle Länder und Tools hinweg bereitzustellen
3.
Automatisierung der Datenflüsse zur Sicherstellung einer regelmäßigen, fehlerfreien Aktualisierung und zur Entlastung operativer Teams
4.
Entwicklung eines zentralen Power BI Dashboards, das die Performance von über 300 internationalen Websites übersichtlich und interaktiv visualisiert
5.
Definition relativer KPIs und Metriken wie Traffic pro Einwohner, um die Performance internationaler Websites fair und kontextsensitiv vergleichen zu können
6.
Berücksichtigung regionaler Unterschiede wie Datenschutzvorgaben und Marktgröße bei der Darstellung und Interpretation der Ergebnisse
7.
Fokussierung auf Performance-Vergleichbarkeit und Sichtbarmachen von Optimierungspotenzialen einzelner Websites in den Dashboards
Die Infrastruktur des Projektes war wie folgt aufgebaut:
PROJEKT 3
Data Driven Thinking & Adobe Analytics: Datenkompetenz nachhaltig verankern
Förderung datengetriebener Entscheidungsprozesse im Marketing sowie globales Ausrollen von Adobe Analytics inklusive Beratung und Schulung.
1.
Workshop, um ein gemeinsames Verständnis für datengetriebenes Arbeiten im Marketing zu schaffen, konkrete Ziele festzulegen und Anwendungsszenarien zu identifizieren
2.
Förderung datenbasierter Arbeitsweisen durch verständlich aufbereitete Dashboards und leicht zugängliche KPIs für alle relevanten Stakeholder
3.
Begleitete Einführung des Dashboards: Während der Entstehung wurden bereits die Verantwortlichen der 300 Seiten regelmäßig abgeholt und z. B. zu neuen Mock-Ups informiert und eingebunden.
4.
Entwicklung praxisnaher Use Cases, die zeigen, wie Webanalyse-Daten konkret zur Optimierung von Marketing-Maßnahmen eingesetzt werden können
5.
Stärkung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit durch gemeinsame KPI-Logiken und einheitliche Reporting-Strukturen
6.
Begleitung der globalen Einführung von Adobe Analytics durch strategische Beratung und Umsetzung bei Setup, Implementierung und Governance
7.
Durchführung zielgerichteter Schulungen für Marketing- und andere Teams, um die Anwendung von Adobe Analytics im Arbeitsalltag zu etablieren
04 Herausforderungen & Lösungen
Der Weg zu einem zentralen, international akzeptierten Marketing-Dashboard und die aktive Nutzung dessen hielt einige Hürden bereit. Unterschiedliche Erwartungshaltungen, ein hoher Bedarf an Data Literacy sowie großer Zeitdruck machten das Projekt zu einer organisatorischen und kulturellen Herausforderung. Durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Kunden konnten die Hürden mit klaren Lösungsstrategien gemeistert werden.
Unklare Datenstrategie und mangelnde Akzeptanz auf Länderebene
Eine unternehmensweite Datenstrategie war zum Projektstart noch nicht definiert, und die einzelnen Länder verfolgten sehr unterschiedliche Ziele und Anforderungen. Viele standen der Idee eines globalen Dashboards zunächst zurückhaltend gegenüber und waren unsicher, welchen konkreten Mehrwert eine zentrale Sicht auf ihre lokalen Daten bringen würde. Dies galt auch für das globale Roll-Out von Adobe Analytics als zentrales Web Analytics Tool.
Lösung: Wir entwickelten ein klares Zielbild und kommunizierten den konkreten Nutzen eines einheitlichen Reportings. Die Kombination aus neuen Tools, standardisierten Metriken und einem leistungsstarken Dashboard sollte die Grundlage schaffen, datenbasierte Entscheidungen strategisch wie operativ zu fördern. In Workshops wurden Use Cases und Vorteile von Data Driven Marketing aufgezeigt, um die Akzeptanz und Beteiligung auf Länderebene aktiv zu fördern.
Noch nicht etablierte Datenkompetenz im Unternehmen
Die Kompetenz in der selbstbewussten Nutzung von Daten für Geschäftsentscheidungen war in vielen Bereichen noch nicht etabliert. Dies wurde besonders deutlich im Umgang mit KPIs und der zielorientierten Interpretation von Webanalyse-Daten. Viele Teams verfügten zwar über Zugriff auf Daten, konnten diese aber kaum in konkrete Aussagen oder Maßnahmen übersetzen.
Lösung: Wir bauten Data Literacy gezielt auf, unter anderem durch praxisnahe Schulungen, Einführungstrainings für Power BI und erste begleitete Anwendungen direkt im Tagesgeschäft. Adobe Analytics wurde ergänzend durch uns geschult, um den internationalen Roll-Out aktiv zu unterstützen und die künftige Nutzung zu sichern.
Hoher Zeitdruck bei gleichzeitig komplexer Projektstruktur
Das Projekt musste unter großem Zeitdruck umgesetzt werden, und dies bei hoher Komplexität, vielen Beteiligten und unterschiedlichen internationalen Voraussetzungen. Gleichzeitig sollten technische, inhaltliche und organisatorische Anforderungen parallel gelöst werden, ohne die operativ arbeitenden Teams zusätzlich zu belasten.
Lösung: Durch eine agile Projektstruktur mit klarer Priorisierung konnten Teilprojekte effizient umgesetzt und frühzeitig sichtbare Ergebnisse erzielt werden. Wir stellten innerhalb kürzester Zeit ein Team aus Expert:innen zusammen, die sich alle auf unterschiedliche Bestandteile des Projektes konzentrierten. Während sich die Datenstrateg:innen und Analyst:innen um den methodischen Teil und die Dashboard-Konzeption kümmerten, waren die Data Engineers mit dem Setup des Data Stack vertraut, und die Digital Analysts überprüften das reibungslose Setup von Adobe Analytics in Hinblick auf die analytischen Ergebnisse. Regelmäßige Kommunikation sorgte dafür, dass alle Bestandteile nahtlos ineinander über gingen.
05 Ergebnisse: Bessere Insights, Mehr Erfolge
Das Projekt hat nicht nur eine technische Lösung geschaffen, sondern echte Veränderungen im Arbeitsalltag angestoßen. Durch die Kombination aus konsistenter Datenbasis, klarer Visualisierung und gezieltem Enablement konnten datenbasierte Entscheidungen im gesamten Konzern gestärkt werden. Die folgenden Ergebnisse zeigen im Detail, welchen Mehrwert das Projekt auf globaler wie lokaler Ebene geschaffen hat.
Bessere
globale Insights
Das globale Team erhält eine konsolidierte Sicht auf alle Websites und kann Entwicklungen gezielt steuern.
Vergleichen
und Lernen
Die Länder können ihre Performance transparent vergleichen und voneinander lernen. Best Practices werden sichtbar.
Schnellere
Entscheidungen
Standardisierte KPIs und klare Visualisierungen ermöglichen schnelle, fundierte Entscheidungen im Tagesgeschäft.
Höhere
Datenqualität
Die Harmonisierung der Web-Anlayse-Tools und das zentralisierte Adobe-Setup sorgen für verlässliche, vergleichbare Daten.
Gesteigerte
Tool-Akzeptanz
Trainings und konkrete Anwendungsbeispiele fördern Verständnis, Kompetenz und die Nutzung von Analyse-Tools.
Zentrale
Steuerung
Ein gemeinsames Dashboard schafft Übersicht und Fokus für strategische Maßnahmen und deren Erfolge im Konzern.
Zukunftssichere
Infrastruktur
Der skalierbare Data Stack ermöglicht den skalierbaren Ausbau auf weitere Teams, Märkte und Datenquellen.
06 Daten nicht nur verfügbar machen, sondern nutzbar
“Unser Ziel war es nicht nur, ein Dashboard zu liefern oder Daten zu harmonisieren, sondern das Unternehmen wirklich dazu zu befähigen, datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Der größte Erfolg dieses Projekts liegt darin, dass Technologie, Inhalte und Menschen zusammengedacht wurden. So ist aus Daten echte Wirkung im Marketing entstanden.”
Carolin Quast, Team Lead „Analytical CRM“
Hopmann Marketing Analytics