Was ist Marketing Mix Modeling (MMM) und warum ist es wichtig?
Von Daten zu Insights: Wie MMM Marketingaktivitäten mit Geschäftsergebnissen verknüpft
Marketing Mix Modeling (MMM) ist eine der verlässlichsten Methoden, um den geschäftlichen Impact von Marketinginvestitionen zu messen. Das Grundprinzip ist einfach. MMM quantifiziert die Beziehung zwischen Ausgaben in verschiedenen Marketing-Kanälen und der Absatzentwicklung mithilfe statistischer Modelle. So sehen Entscheider:innen, welche Kanäle wirklich Ergebnisse bringen und welche hinter den Erwartungen zurück bleiben.
Für CMOs und CFOs, die Budgetvergaben begründen und den ROI belegen müssen, ist MMM ein wirkungsvolles und zunehmend notwendiges Instrument. Es bringt Klarheit in eine Landschaft, in der Annahmen häufig Fakten ersetzen.
Was macht MMM heute relevanter denn je?
Die Relevanz von MMM ist aus verschiedenen Gründen gestiegen. Wir sehen die folgenden Faktoren als primär an:
- Strengere Datenschutzvorgaben reduzieren den Zugang zu Nutzungsdaten auf User-Level. Aggregierte und datenschutzkonforme Ansätze werden damit essenzieller als je zuvor.
- Marketing-Entscheider:innen stehen unter wachsendem Druck, jede Investition zu rechtfertigen.
- Das heutige Medienumfeld ist äußerst komplex. Digitale und Offline-Kanäle überlagern sich auf eine Weise, die klassische Attributionsmodelle alleine nicht abbilden können.
In diesem Kontext liefert MMM eine ganzheitliche und langfristige Perspektive. Es hilft Führungskräften, die eigene Marketingwirkung in einer fragmentierten Marketinglandschaft besser einzuordnen.
Wie funktioniert Marketing Mix Modeling in der Praxis?
MMM ist nicht nur ein Messverfahren. Es ermöglicht auch Prognosen und eine fortlaufende Optimierung.
- Es zeigt, welche Variablen den Absatz beeinflussen und in welcher Größenordnung.
- Es prognostiziert erwartete Absatzmengen für konkrete Budget-Szenarien.
- Es erlaubt das Testen von Szenarien und eine Umverteilung von Budgets für maximale Effizienz.
Anders gesagt: MMM liefert mehr als reine ROI-Werte. Es umfasst Forecasts und Simulationen, mit denen sich Organisationen auf die Zukunft vorbereiten und diese aktiv mitgestalten können.
Welche Faktoren berücksichtigt MMM?
MMM betrachtet mehr als nur Werbeausgaben. Es integriert externe Einflussgrößen wie:
- Aktivitäten von Wettbewerbern
- Preise und Promotions
- Saisonalität und kulturelle Ereignisse
- Makroökonomische Indikatoren
Zwei statistische Funktionen sind besonders wichtig:
Adstock-Effekt
Marketingwirkung hält über die Zeit an und verschwindet nicht sofort. Forschungsergebnisse von Gijsenberg und Kolleg:innen zeigen, wie Adstock anhaltende Werbeeffekte erklärt.
Abnehmende Grenzerträge
Ab einem bestimmten Schwellenwert liefert zusätzlicher Marketingaufwand geringere inkrementelle Absätze. Dieses Prinzip wurde von Shephard und Färe in The Law of Diminishing Returns (1974) beschrieben.
Diese Elemente machen MMM belastbarer als einfache Korrelationsanalysen.
Welche Daten brauchen Sie für ein verlässliches MMM Modell?
Daten sind die Grundlage von MMM.
- Als Startpunkt empfehlen sich mindestens ein Jahr an Tagesdaten oder zwei Jahre an Wochendaten.
- Die Faustregel ist einfach. Je mehr Historie enthalten ist, desto genauer wird das Modell.
Das bedeutet, Unternehmen müssen in konsistente und verlässliche Datenerhebung investieren, bevor sie sinnvolle Ergebnisse erwarten können.
Worin liegt der echte Wert von MMM?
Bei Hopmann behandeln wir MMM in unserem Marketing Science Team und bei Kundenprojekten nicht als rein technische Übung. Der echte Wert liegt in drei Elementen.
- Das Modell korrekt aufsetzen
- Ergebnisse validieren
- Erkenntnisse in die strategische Entscheidungsfindung integrieren
MMM stellt Annahmen häufig infrage. Digitale Kanäle können in der Effizienz TV übertreffen. Promotions, die kurzfristig erfolgreich wirken, können dem langfristigen Wachstum schaden. Durch evidenzbasierte Entscheidungen liefert MMM Führungskräften in Marketing und Vertrieb eine belastbare Grundlage für ihre Handlungen.
Ist Marketing Mix Modeling optional oder notwendig?
In der heutigen Business-Welt ist MMM weniger ein Nice-to-have und eher eine Notwendigkeit. Für viele Firmen bringt es dennoch Herausforderungen mit sich, bei denen wir als Marketing Analytics Beratung mit Rat und Tat zur Seite stehen können:
- Es hängt von hoher Datenqualität ab.
- Es erfordert Zeit und Expertise.
- Es verlangt eine fundierte Interpretation.
Die Vorteile sind jedoch erheblich. Richtig angewendet liefert MMM Klarheit, Richtung und eine kontinuierliche Verbesserung von Marketinginvestitionen.
Fazit: Wie können Unternehmen starten?
Für Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, ist MMM nicht mehr optional. Es ist ein strategisches Framework, das Führungskräften in Marketing und Sales hilft, klügere, evidenzbasierte Entscheidungen zu treffen.
Bei Hopmann verbinden wir fast zwei Jahrzehnte Erfahrung in Marketing Analytics mit dem Ansatz einer Boutique-Beratung. Wenn Sie erkunden möchten, wie MMM Ihre Marketingeffizienz verbessert, unterstützt Sie unser Team in München gerne.
Nehmen Sie gerne Kontakt auf. Lassen Sie uns gemeinsam prüfen, wie MMM Ihr Wachstum unterstützen kann.
FAQ: Marketing Mix Modeling
Attributionsmodelle ordnen – basierend auf User-Level Trackingdaten – einzelnen Nutzerinteraktionen (Touchpoints) entlang der Customer Journey anteilig den Erfolg einer Conversion zu. Sie ermöglichen eine granulare Optimierung innerhalb einzelner Kanäle und liefern Hinweise darauf, welche Rolle unterschiedliche Touchpoints spielen (z. B. Aufmerksamkeit erzeugen, Interesse vertiefen oder den Abschluss fördern). Allerdings zeigen sie nicht, wie sich das Marketingverhalten verändern würde, wenn ein Kanal vollständig pausiert oder abgeschaltet würde.
Je nach Datenqualität und Umfang dauert die Implementierung in der Regel 8 bis 12 Wochen.
Ja. Während große Unternehmen MMM seit Jahrzehnten nutzen, ermöglichen flexiblere und zugänglichere Tools inzwischen auch mittelständischen Unternehmen den Einsatz.
Externe Variablen wie Saisonalität oder Wettbewerbsaktivitäten erklären oft einen erheblichen Anteil der Absatzvarianz. Ohne sie besteht das Risiko irreführender Ergebnisse.
Nein. MMM ergänzt Intuition durch Evidenz. Es hilft Entscheider:innen, Annahmen zu testen und zu validieren.